Sustainable Finance
Wer nach den Hürden für einen nachhaltigen Finanzplatz sucht, klappert viele Stationen ab. Unteranderem unausgeglichene Risikoanalyse, Geldpolitik oder auch falsche Narrative. Es scheint wohl noch ein langer Weg dahin zu sein. Aber bis 2050 kann sich ja noch einiges ändern.
Back in 2023. Es ist Montagabend und man könnte meinen dieser Workshop wird zäh. Aber ganz im Gegenteil. Die Teilnehmenden sind hoch motiviert.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wird auch klar, weshalb: Fast alle sind im Bereich Sustainable Finance oder Finanzrecht tätig und arbeiten täglich an der Problemfront. Sich mal wieder auf die Vision in der Ferne zu konzentrieren, kann daher der gewünschte Tapetenwechsel sein.
Nach einer Einführung in das Projekt CH2050 beginnt das Team auch schon direkt mit dem Brainstorming. Worin liegen denn jetzt eigentlich die Probleme? Oder etwas optimistischer ausgedrückt: Welche Hürden müssen überwunden werden, auf dem Weg zum nachhaltigen Finanzplatz.
Nach 10 min gibt es genug Post it’s, um die ganze Wand zu füllen.
Als es ans Clustern geht, wird die Verworrenheit des Finanzmarktes auf einmal ganz deutlich. Einerseits haben gewisse Akteure sehr viel Macht, andererseits sind sie Teil eines Netz internationaler Abhängigkeiten. Will man politisch regulieren, fürchten die Finanzinstitute Wettbewerbsnachteile, umgekehrt sind internationale Abkommen sehr viel schwieriger zu verhandeln.
Die richtigen nationalen Rahmenbedingungen für nachhaltige Investitionen zu schaffen, bleibt dann oft als kleinster gemeinsamer Nenner.
Das Team möchte diesmal aber weiter kommen und zwar in folgender Ordnung 👇
Anstatt, erschlagen von dieser Wucht an Ohnmacht, nach Hause zu gehen, setzt man sich noch einmal an die Analyse.
Die Wand wird dadurch nicht übersichtlicher, aber die scheinbar unlösbaren Gleichungen von Hindernissen bekommen eine Herleitung. Manchmal muss man eben nochmal einen Schritt zurück gehen, um die Quelle(n) des Problems zu finden.
Die Herleitungen gehen tief und dabei in die Breite. Um hier nur mal ein paar zu nennen:
Inzwischen sind bereits mehr als zwei Stunden vergangen und der Kopf raucht.
Zeit für die Schlussrunde.
Es werden Zweiergruppen gebildet, die in den nächsten Wochen in jeweils einem Problembereich weiter graben. Oh je, schon wieder an der Problemfront, könnte man meinen, aber diesmal nur für kurze Zeit. Denn im nächsten Workshop geht es schon wieder um den Blick in die Zukunft.